Vereint in Veränderung? Streben nach einem gerechten Wandel
Krisen erzeugen Krisen. Überall auf der Welt nehmen die politischen Spannungen zu. Regelmäßig geraten Arbeiter- und Klimaschutzbewegung aneinander, wenn es darum geht, die wichtigsten und dringendsten Probleme zu lösen. Parallel wächst die Sorge, dass Rechtsextreme die vorherrschende Unzufriedenheit erfolgreich für sich nutzen werden. Es stellt sich die Frage: Können wir uns angesichts der Klima- und Umweltkrise zusammenschließen, um faire Lösungen zu finden? Hier setzt die Idee der Just Transition an, die wir in diesem Jahr im Rahmen unseres Sonderthemas “Vereint in Veränderung – Streben nach einem gerechten Wandel” des Greenmotions Filmfestival 2024 (6.-10.11.24) beleuchten wollen.
Der Übergang ist unvermeidlich. Gerechtigkeit ist es nicht.
Die Auswirkungen der Klima- und Umweltkrise werden immer deutlicher. Der Konsens ist klar: Unsere Wirtschaft, unsere Gesellschaft und die Art und Weise, wie wir leben, müssen sich schnellstmöglich ändern, um die schlimmsten Auswirkungen des klimatischen Notstands abzuwenden. Politiker*innen auf der ganzen Welt bemühen sich, auf die Situation zu reagieren und den Übergangsprozess einzuleiten.
Obwohl der Prozess für die Verringerung der Kohlenstoffemissionen und Umweltschäden von entscheidender Bedeutung ist, dürfen diejenigen, die von diesem Unterfangen am meisten betroffen sind, nicht vergessen werden. Während einige Länder und Gemeinschaften bereits unter den negativen Auswirkungen des Klimawandels und der Umweltschäden bzw. -zerstörung leiden, sind andere auf fossile Brennstoffe und ähnlich schädliche Industrien angewiesen, um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Ein Verlust ihrer Einkommensquelle hätte dramatische Auswirkungen auf ihr Leben. Wenn wir wollen, dass der Übergang gerecht ist, müssen alle Betroffenen berücksichtigt werden.
Nachhaltige Entwicklung, einschließlich der Förderung von Menschenrechten, sozioökonomischer Gleichheit und Gerechtigkeit, muss im Mittelpunkt der Klimaschutzpolitik stehen. Der Begriff „Just Transition“ (gerechter Übergang) trägt den unausgewogenen und unzusammenhängenden Auswirkungen des Übergangs weg von der Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen Rechnung und soll sicherstellen, dass niemand in diesem Prozess zurückgelassen wird. Gefordert wird ein integrativer Dialog, der die historische Verantwortung für den Klimawandel reflektiert und sich auf die Bedürfnisse, Prioritäten und Realitäten der am stärksten Betroffenen konzentriert. Auch wenn der Begriff vielen noch relativ unbekannt ist, hat er den Weg aus der akademischen Nische gefunden und wird nun in lokalen, nationalen und internationalen politischen sowie rechtlichen Diskursen verwendet. Bezeichnenderweise ist Just Transition auch zu einem Eckpfeiler des Klima- und Arbeitsrechtsaktivismus geworden.
Entdecke dieses Thema mit unserer Sonderthemaprogramm. Wir haben eine Auswahl von Filmen zusammengestellt, die die Bedeutung eines gerechten und fairen Übergangs für alle und die vielen Aspekte, die sich hinter diesem Begriff verbergen, aufzeigen!
Wir freuen uns auf dich!